Schwangere: Wohngifte in der Schwangerschaft
Belastungen in der Schwangerschaft (Schimmelpilze, etc.)
Wohngifte, die während der Schwangerschaft aufgrund schlechter Luftqualität
aufgenommen werden, gehen nicht zwangsweise direkt in das ungeborene
Kind über. Die Plazenta der Mutter dient als Filter, der das Kind vor
vielen Giftstoffen schützen kann. Trotzdem besteht ein Risiko für den
Fötus, der ptenziell mit Luftgiften belastet werden kann, die bei
schlechter Luftqualität in der Schwangerschaft durch die Plazentaschranke hindurchwandern können.
Auch
bei Kinderwunsch spielen Wohnraumgifte, wie Schimmelpilze, VOCs eine
Rolle – bestimmte Luft-Schadstoffe können die Fruchtbarkeit
beeinträchtigen.
Lesen Sie im folgenden Artikel mehr zum Thema Schwangerschaft Wohnraumgifte, Schimmelpilze, etc.:
- Schlechte Luftqualität als Gefahr für den Fötus
- Atembeschwerden, Fieber und andere Symptome durch Luftgifte?
- Müdigkeit & Kopfschmerzen – nicht nur „reine Schwangerschaftsbeschwerden“
- Neues Haus und nun kommen die gesundhetitlichen Beschwerden?
- Juckende und brennende Augen durch VOC (volatile organic compounds)
- Unfruchtbar durch Wohnraumgifte (Weichmacher)?
- Asbestbelastung – erhöhte Krebsgefahr
- Schimmel an der Wand – raus aus dem Zimmer, gerade wenn Sie schwanger sind!
Schlechte Luftqualität als Gefahr für den Fötus
Oftmals liegen Gefahren im Alltäglichen. Putzmittel, Kosmetika,
Teppichkleber – in diesen allgegenwärtigen Stoffen können z.B. Terpene
enthalten sein, die Allergien auslösen können. Dies ist auch außerhalb
einer Schwangerschaft belastend, besonders natürlich in der
Schwangerschaft.
Weichmacher (Phthalate) stehen im Verdacht, das ungeborene Baby zu schädigen. Sie wirken als so genannte endokrine Disruptoren.
In Diskussion steht hier, dass besonders bei männlichen Föten
Weichmacher zu einer Feminisierung führen können, die ein gesundes
Wachstum gefährden.
Atembeschwerden, Fieber und andere Symptome durch Luftgifte?
Wohnraumgifte werden oft von Baustoffen, Möbeln und anderen
Einrichtungsgegenständen ausgedünstet. Holzschutzmittel sollen Möbel und
besonders auch Holzbalken vor Schädlingsbefall schützen. Doch sind
bestimmte Holzschutzmittel und Pestizide für den menschlichen Organismus
gesundheitsschädigend. Besonders in älteren Häusern ist eine Belastung
mit den Holzschutzmitteln Lindan und PCP möglich. Beide Stoffe können das Nervensystem schädigen.
Ist der Körper während einer Schwangerschaft durch Wohngifte und einer schlechten Luftqualität
stark überlastet, kann er anfälliger für Infektionskrankheiten werden.
Erkältungen gehen oftmals mit Fieber einher, mit dem der Körper den
Infekt zu bekämpfen versucht. Bestimmte Wohngifte,
darunter die Gruppe der Polychlorierten Biphenyle (PCB), stehen im
Verdacht, das Immunsystem zu schädigen und zu schwächen. PCB findet sich
vor allem in älteren Häusern in Dichtungsmassen, Kabelummantelungen
etc. Auch Pentachlorphenol (PCP) kann das Immunsystem beeinträchtigen.
Dieser Stoff findet sich, trotz seines Verbots, auch heute noch im
Hausstaub in vielen Wohnungen.
Müdigkeit & Kopfschmerzen – nicht nur „reine Schwangerschaftsbeschwerden“
Müdigkeit in der Schwangerschaft gehört zu den klassischen
Schwangerschaftsbeschwerden der ersten Monate. Auch Kopfschmerzen können
auftreten. Zwar sind diese Beschwerden ganz normal, wenn sie jedoch
nicht vorübergehen, sollte überprüft werden, ob evtl. die Luftqualität
in den Aufenthaltsräumen der Schwangeren nicht ideal ist. Dies müssen
nicht immer direkt gefährliche Luftgifte sein. Wird aber ein Geruch
bemerkt, kann dies bereits Anzeichen von einer hohen Konzentration an
bestimmten Stoffen sein. Personen reagieren oft unterschiedlich sensibel
auf einer beeinträchtigte Raumluftqualität.
Viele
Wohnraumgifte sind dafür bekannt, dass sie Kopfschmerzen, Müdigkeit,
Schwindel und andere neurologische Symptome auslösen können. Dazu zählen
flüchtige organische Verbindungen (VOC) ebenso wie Formaldehyd und MVOC.
MVOC sind die Stoffwechselprodukte des Schimmels, die auch für eine
starke Geruchsbelästigung verantwortlich sein können. Schimmelpilze
kommen nahezu überall vor. In der Schwangerschaft kann darauf geachtet
werden, dass man die Menge an Schimmel minimiert. Quellen für
Schimmelpilze in der Wohnung sind z.B. Topfpflanzen. Verdächtigt man
daher Schimmel als Ursache für Beschwerden bei einer schwangeren Frau,
ist die Untersuchung ratsam.
Neues Haus und nun Magen-Darm-Beschwerden?
Die gemeinsame Liebe wird durch ein Kind gekrönt – Sie sind
schwanger! Da Ihre Wohnung nun zu klein ist, haben Sie entschlossen,
sich räumlich zu vergrößern und wollen eine Wohnung oder ein Haus
kaufen? Beim Kauf von Immobilien oder beim Neubezug einer Wohnung
sollten Sie in der Schwangerschaft darauf achten, dass keine belasteten
PVC-Böden verlegt sind. PVC ist zwar eine günstige und robuste
Alternative zu vielen teureren Bodenbelägen, er muss aber teilweise als
gesundheitlich bedenklich eingestuft werden, da er die Luftqualität verschlechtern kann. Dies liegt daran, dass das eigentlich spröde Material mit einer erheblichen Menge an Weichmachern elastisch gemacht wird. Diese Weichmacher (oder "Phthalate")
gasen aus dem Boden aus und binden sich an Staub. Besonders wenn kleine
Kinder im Haus sind, kann dieser Staub zu einer großen Belastung mit
Phthalaten führen. Auch während der Schwangerschaft sollte man Phthalate
meiden. Es gilt als erwiesen, dass eine Belastung mit Phthalaten das
Risiko, an Neurodermitis zu erkranken, erhöht (Weichmacher und Neurodermitis). Eine Prägung geschieht hier bereits im Mutterleib. PVC-Böden sollen außerdem auch für Magen-Darm-Beschwerden und Hormonveränderungen verantwortlich sein.
Juckende und brennende Augen durch VOC (volatile organic compounds)
Wenn während der Schwangerschaft die Augen brennen und jucken, obwohl
man weder Probleme mit Heuschnupfen hat bzw. es nirgendwo Pflanzen
gibt, auf die man allergisch reagieren könnte, sollte in Erwägung
gezogen werden, ob nicht die Innenraum-Luftqualität
verantwortlich ist. Besonders leichtflüchtige Stoffe (VOC) stehen in
Verdacht, dass sie Augen und Atemwege reizen können. Diese Substanzen
treten vermehrt nach einer Renovierung in Innenräumen auf. Sie können
dies förmlich bei neuen Farben ander Wand riechen. Aber auch ganz
gewöhnliche Produkte des Alltagslebens (z.B. Lufterfrischer, Reiniger,
...) können eine Belastung auslösen. Juckende und brennende Augen können
auch durch Schimmelpilze und deren Sporen bzw. Stoffwechselprodukte (MVOC) hervorgerufen werden. Auch Formaldehyd, das vorwiegend aus Spanplatten und anderen Holzwerkstoffen ausgast, kann für Beschwerden an den Augen verantwortlich sein.
Unfruchtbar durch Wohnraumgifte (Weichmacher)?
Im Schnitt ist in Deutschland jede sechste Ehe ungewollt kinderlos. Dies
ist für die Betroffenen meist sehr belastend. Die Ursachen- und
Lösungsfindung kann mitunter viel Kraft kosten. Oftmals bleibt die
Frage, warum man von einer Unfruchtbarkeit betroffen ist. Hilfe bieten
dabei Gynäkologen oder Kinderwunschzentren, wo die Gründe für eine
Unfruchtbarkeit ermittelt werden können.
Heute weiß man, dass auch Luftschadstoffe einen Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben können. Manche Stoffe werden als reproduktionstoxisch eingestuft. Reproduktionstoxisch bedeutet sowohl, dass die Fortpflanzungsfähigkeit durch den Stoff vermindert, als auch, dass der Fötus im Mutterleib geschädigt werden kann. Fraglich ist, ob Konzentrationen von Schadstoffen, wie sie bei einer schlechten Luftqualität in normalen Innenräumen vorkommen, Einfluss auf eine Schwangerschaft haben können. Stoffe mit einer vermutlich reproduktionstoxischen Wirkung sind z.B. 2-Methoxyethanol und 2-Ethoxyethanol.
Asbestbelastung – erhöhte Krebsgefahr
Bei der Suche nach einem Heim für die wachsende Familie sollte auf eine mögliche Asbestbelastung
geachtet werden. Häuser, die vor Ende 1980 gebaut wurden, sind mit
einiger Wahrscheinlichkeit mit Asbest belastet und können nicht nur
während der Schwangerschaft eine Gesundheitsgefahr darstellen. Asbest
findet sich z.B. in Decken- und Wandplatten, Putzen und als Dämmstoff
wieder. Besonders während Sanierungsarbeiten und bei altersbedingter
Korrosion treten die gefährlichen Asbestfasern aus. Diese können in der
Lunge schwere Langzeitschäden, z.B. Krebs, Asbestose verursachen.
Schimmel an der Wand – raus aus dem Zimmer!
Schimmel, Schimmelpilze in der Wohnung ist als Gefahrenquelle besonders während der Schwangerschaft nicht zu unterschätzen. Tritt sichtbarer Schimmel in der Wohnung auf, ist häufig eine gesunde Luftqualität nicht mehr möglich. Schimmelpilze produziert neben Sporen auch Stoffwechselprodukte, die als MVOC (microbial volatile organic compounds). Die MVOC werden auch für die mitunter erhebliche Geruchsbelastung verantwortlich gemacht. Schimmelpilze bzw. seine Sporen und Stoffwechselprodukte können mit Symtomen wie Kopfschmerzen, Allergien, Augen- und Atemwegsreizungen in Verbindung gebracht werden.
Ein Schimmeltest lässt sich leicht auch als Schnelltest durchführen. Erfahren Sie mehr im Video.
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